Kia ora and haere mai,
Willkommen zurück zu meinem Blog!
So, wo war ich stehen geblieben... Genau. Am Morgen des 25.12. packten Robin und ich unsere Sachen und putzen das ganze Haus. Es war jetzt definitiv sauberer als davor, vor allem die Dusche. Was solls, der Nächste kann sich freuen. :) Alles dauerte etwas länger als erwartet, weshalb wir leider erst gegen 16 Uhr losfuhren. Unsere erste Anlaufstelle war Coopers Beach, an dem wir die typisch neuseeländische Weihnachtserfahrung am Strand machen wollten.
Jeder mit seiner roten Weihnachtsmütze und in Badesachen, machten wir Bilder vor dem rot blühenden Weihnachtsbaum, dem Pohutukawa. Unsere Route führte uns weiter zum Rarawa Beach an der Ostküste von „Far North“, der suuuper schön war und wir entschlossen uns auf dem nahe gelegenen Campground für 16$ zu übernachten. Zum Abendessen gab es Toast und Käse. Robin schlief in seinem Auto und ich in meinem Zelt.
Kurz vor 6 klingelte der Wecker nach einer sehr unruhigen Nacht. Ich bin so oft aufgewacht, sei es wegen anderen Leuten oder der Kälte. Ungemütlich war es leider auch.
Wir wollten den Sonnenaufgang am Strand erleben, doch die Sonne ging nicht ganz dort auf, wo wir es erwartet hatten. Trotzdem war es sehr schön und ruhig, mit ein paar Vögeln und außergewöhnlichen Muscheln. Robin wollte im Anschluss joggen gehen, weswegen ich schon mal alles zusammen räumte und im Auto verstaute bis er nach 2,5 Stunden!!!!! wieder kam.
Als er dann endlich mal fertig war, fuhren wir ganz hoch in den Norden zum berühmten Cape Reinga. Dort gingen wir den von Touristen überfluteten Weg nach unten und wurden mit einer grandiosen Aussicht gesegnet.
Das blau türkise Meer vom Pazifik und dem tasmanischen Meer, weißer Schaum auf den Wellen gepaart mit goldenem Sand und grünen Grasflächen auf dem Festland. Das hat sich auf jeden Fall gelohnt.
Im Anschluss wollten wir zu einem Campground, mit der Möglichkeit von dort auf einen Weg zu einem free Campground zu kommen. Unsere Fahrt führte uns Richtung Kapowairua auf einer endlosen Schotterstraße, was die Normalität ist wie wir noch lernen sollten. Als wir dort ankamen sagte sie, man kann das Auto nur gegen eine Donation parken. Da uns langsam die Zeit und das Tageslicht ausging entschieden wir uns dafür. Wir packten das Nötigste zusammen: Schlafsack, Isomatte und das Zelt, sowie etwas Essen und liefen los. Nach 1,5h hatten wir auf unserem Strandhike noch keinen Campground entdeckt, weshalb wir uns entschieden an Ort und Stelle das Zelt aufzuschlagen.
Das Abendessen bestand aus Toast und Käse mit Ausblick auf eine echt schöne Landschaft, so ging der Tag auch schon zu Ende.
Am nächsten Morgen, aufgewacht bei Sonnenaufgang frühstückten wir am Strand, packten das Zelt zusammen und wanderten zurück zum Campground. Es war unglaublich heiß, da es keinen einzigen Baum am Weg gab. Irgendwann kamen wir an, nutzen erst einmal die dortigen Duschen und setzten uns wieder ins Auto. Unser Ziel war das Nordcap, doch leider fanden wir die Straße nicht, weil Google Maps uns keine Route anzeigte. Deswegen kamen wir bei Te Hapua raus, auch ganz nett. Danach hieß es tanken und auf zu den Giant Sand Dunes.
Wir liehen uns ein Board und bestiegen die Dünen, echt anstrengend aber sehr wert. Dort surften wir ein paar Hügel hinab und genossen die windige aber wunderschöne Sandlandschaft zwischen blauem Meer und tiefgrünem Urwald.
Langsam plagte uns der Hunger und wir fanden einen kleinen Supermarkt, der gefühlt der einzige in hunderten Quadratkilometer war. Gestärkt ging es weiter gen Süden, wo wir unterwegs noch den 90 Miles Beach erkundeten. Wunderschön der lange und breite Sandstrand, doch das Meer und seine Wellen waren tückisch – ich hatte erst einmal eine nasse Hose… Nach einen paar Drifts im Sand fuhren wir durch Kaitaia auf dem Highway 1, der teilweise geschlossen war. Der free Campground den wir ansteuerten war das letzte zu erreichende Ziel auf der Straße. Die Anfahrt führte durch einen Fluss und wenn man die Bienenschwärme durchkreuzt hatte kam man an eine gute Stelle zum Wasser. Zelt aufgeschlagen und zur Abwechslung mal Toast und Käse gegessen, jummy. Die Nacht war wegen des nahen Wassers leider sau kalt, doch auch bald vorbei. Am Morgen nutze ich den Fluss erst mal aus, um mich zu waschen. Das war auch das erste Mal, dass ich mich in einem Fluss gewaschen hatte, vor allem, weil ich es musste. Doch es war ganz cool und der vibe hat mir gefallen. Man braucht nicht viel, nur einen Bach oder Fluss und ein Zelt für die Nacht. Weiter ging es von dort nach Omapere zu Jeremys und Chris Grundstück (die zwei von Weihnachten). Die kurvige Straße sind mal Robin und mal ich gefahren, bis wir die Fähre von Kohukohu nach Rawene nahmen und von dort nach Omapere. Bei Jeremys Grundstück angekommen baute ich in dem Garagenhaus mein Zelt auf, aus Schutz vor den Mücken. Ich hatte einen Plausch mit Chris und nach dem Abendessen, Brötchen!!! und Salami!!, was ein Geschmackserlebnis war, das könnt ihr mir aber glauben und wesentlich sättigender war, stieg ich in mein Zelt.
Am Morgen des 29.12. stand ich kurz nach sieben auf, komplett fertig, weil ich schon wieder nicht richtig geschlafen hatte. Ich setze mich raus und genoss die morgendliche Stille als auch schon Chris vorbei schaute. Nach dem Frühstück: Apfel, Haferflocken, Milchpulver und Wasser – endlich etwas Abwechslung, packten wir zusammen und erst jetzt merkte ich wie unglaublich erschöpft ich war; leichte Kopfschmerzen schwach wegen des Schlafmangels. Tane Mahuta, der größte lebende Kauribaum war das nächste Ziel. Das war echt beeindruckend! Es ging mit einem Rundgang durch einen Kauriwald, was mich staunen ließ. Hier ein Foto:
Die Kai Iwi Lakes waren die nächste Anlaufstelle an dem Tag. Es war einiges los, doch das minderte die Schönheit der Lakes nicht. Himmelblaues Wasser gepaart mit einem weißen Sandstrand. Leider holte ich mir dort einen Sonnenbrand… Als nächstes auf der Strecke lagen die Wairua Falls und so schauten wir uns diese auch noch an, bevor wir nach Whangarei fuhren in der wir bei Tamaterau am
Wasser unser Lager für die Nacht aufschlugen. Der Gaskocher wurde endlich mal eingeweiht mit Bratkartoffeln und Ei. Leider war meine Laune ziemlich im Keller, einerseits wegen dem fehlenden Schlaf andererseits, weil Robin mich mittlerweile echt nervte. Bin leider in eine Downphase gerutscht, bis ich den Vers des Tages las. Psalm 42,12: „Warum nur bin ich so traurig? Warum ist mein Herz so schwer? Auf Gott will ich hoffen, denn ich weiß: Ich werde ihm wieder danken. Er ist mein Gott, er wird mir beistehen!“ Das ließ meine Stimmung etwas heben und beendete damit den Tag.
Durch den Vers habe ich mich sehr gesehen gefühlt und konnte nur dafür danken.
Am Freitag den 30.12. wachte ich nach einer endlich durchgeschlafenen Nacht auf. Trotz lauter Straße und Böllern von Feuertänzern, wie mir Robin am Morgen berichtete. Nach dem stärkenden Frühstück fuhren wir zum Mount Manaia, wo wir eine Wanderung zum Gipfel machten. Es war sau anstrengend, weil der Weg eigentlich nur aus Treppen bestand. Trotz Schatten schwitze ich wie blöd und die Puste ist mir auch mehrmals ausgegangen. Robin hatte auch ein Tempo drauf, mit dem ich nicht mithalten konnte. Nach einer dreiviertel Stunde erreichten wir die Spitze und uns belohnte eine gigantische Aussicht.
Wir schossen ein paar Bilder, ruhten uns etwas aus und machten uns an den Abstieg. Glücklicherweise ging es mir heute schon besser. Das nächste Ziel des Tages war der Waipu Coastal Walkway bei dem wir mehrere Kilometer an der Küste am Strand entlang liefen. Wir wanderten durch einen Wald und Wiesen und über die berühmten Pancake Rocks am Strand. Das Ende war Waipu Beach an dem Robin einmal ins Meer hüpfte und ich mich durch die Millionen Muscheln wühlte. Der Rückweg ging bedeutend schneller und wir fanden einen Campground bei den Waipu Caves. Das Abendessen waren Nudeln mit Knoblauch, Milchsoße (Milchpulver) und Käse. Herrlich die Abwechslung.
Nach dem Frühstück am letzten Tag des Jahres, was die Überreste des Abendessens darstellte, erkundeten wir die Waipu Caves direkt neben dem Parkplatz. Leider waren wir etwas spät dran, weshalb die Höhle schon voll mit Menschen war. Der Boden bestand zudem nur aus Matsch und ich versuchte ohne meine Füße nass zu machen durch den Bach zu kommen, der in der Höhle floss.
Es gab ein paar Stalagtiten und Stalagmiten zu bewundern und nachdem ein paar Touristen weg waren und wir die Lampen ausstellten, blitzen uns die blauen Punkte an der Höhlendecke entgegen, die Glowworms - es war ein wunderschöner Anblick, wie ein bläulicher Sternenhimmel zum Greifen nah.
Nachdem wir es erfolgreich trocken aus der Höhle geschafft hatten, sind wir mit dem Auto weiter nach Auckland. Auf einem Parkplatz vor der Stadt überlegten wir uns was bzw. wo wir hingehen und die Nacht über schlafen sollen. Weil ich mich nicht ganz wohl fühlte bei dem Gedanken in der Großstadt im Auto zu schlafen, buchte ich mir spontan ein überteuertes Hostel für die Nacht. So setzte mich Robin dort ab und ich konnte eeendlich mal eine warme Dusche nehmen! Wie herrlich! Im Anschluss filmte ich mein Video für meinen ersten Energie-Reporter Beitrag, da ich jetzt wieder vernünftig aussah und die Zeit hatte. So bin ich in den nahegelegenen Albert Park, stellte auf einer Bank mein Handy auf und filmte den Beitrag. Zurück im Hostelzimmer schnitt ich das Video schon mal grob und kämpfte mit der Müdigkeit. Es machte es nicht wirklich besser, dass alle anderen im Zimmer auch schliefen. Zwei Jungs aus England und zwei deutsche Mädels. Kurz nach 8 kam Robin vorbei und wir suchten was zu essen. Das stellte sich wesentlich schwieriger raus als erwartet. Nach 2 Stunden!! und viel zu vielen Schritten hatten wir endlich was gefunden. Der Burger war leider ultra winzig, weshalb wir im Anschluss noch einen Asiaten aufsuchten. Die Nudeln waren letztlich viel zu viel, doch darüber sollte ich mich noch freuen. Das übrige Essen nahm ich mit ins Hostel in den Kühlschrank. So sind Robin und ich wieder Richtung Hafen in der Hoffnung ohne Buchung in einen Club zu kommen. Auf dem Weg sahen wir den Skytower auf dem der Countdown bis zum neuen Jahr lief. Nach ein paar Versuchen klappte das endlich, es war mittlerweile kurz vor 11 und wir tanzten zusammen mit einer Gruppe von Aucklandern. Um viertel vor 12 sind alle raus und auf die Straße um das Feuerwerk vom Skytower anzusehen. Es war total cool, weil ganz Auckland da stand und auf den Countdown am Turm schaute.
Er wurde mit bunten Lichtern angestrahlt und das Feuerwerk startete um 0:00 Uhr von dort oben. Happy New Year!!
Nach fünf Minuten war das Spektakel auch schon vorbei und jeder ist wieder in seine Bar oder Club. Eine ganze Weile dauerte es, bis sich der Raum wieder mit Menschen gefüllt hatte. Wir tanzten eine ganze Weile, aber es bleibt dabei, ich mag Clubs einfach nicht. Viel zu voll und wenn man noch ein Getränk von jemandem abbekommt reichts dann wirklich. Zwischendurch machte es mir sogar etwas Spaß, aber das hielt sich in Grenzen. Um kurz nach 3 sind Robin und ich gegangen und die Queenstreet hochgelaufen. Er ist zu seinem Parkplatz und ich ins Hostel. Alle im Zimmer schliefen schon und ich war überglücklich mal in einem warmen, bequemen Bett zu liegen. Wenn auch nur für vier Stunden. Am nächsten Morgen stand ich auf um noch einmal die Dusche auszunutzen und packte alles zusammen. In der Lobby schnitt ich mein Energie-Reporter Video fertig und schickte es weg, worüber ich sehr froh war. Robin holte mich ab und wir fuhren zum Strand. In der Zeit in der er badete, genoss ich ein Nickerchen im Auto, das dringend nötig war. Gegen Nachmittag fuhren wir nach Whatipu Beach auf einen Campground, wo wir die Nacht verbrachten. Am nächsten Tag erkundeten wir den Strand und machten uns auf eine fünfstündige Wanderung durch Urwald und Strand. Es war wunderschön, doch leider regnete es ab und zu wieder und durch die Anstrengung erkältete ich mich etwas. Jeremy hatte uns angeboten bei ihm ein paar Nächte zu bleiben, was wir freudig annahmen und somit nach Piha an die Westcoast von Auckland fuhren.
Danke für eure Zeit und ich hoffe es hat euch interessiert. Ich kann nicht versichern, wann der nächste Beitrag kommt, weil aktuell Zeit und eine Strom-, sowie Internetquelle rar sind. Es kommt, wenn es kommt. Bis dahin liebe Grüße aus dem Kiwiland!
Bis zum nächsten Mal und bye bye,
eure Rachel
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